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Petrosawodsk ist die 270.000 Einwohner zählende Hauptstadt der Karelischen Republik. Die Stadt liegt am Onega-See 400 km nordöstlich von St. Petersburg.
Petrosawodsk und St. Petersburg haben einiges gemeinsam: den Gründer und das Alter. 1703 wurde auf Geheiß Peters I. an der Mündung der Lossossinka in den Onega-See das „Peterwerk“ gegründet, das Kanonen und Schiffe für den Nordischen Krieg lieferte. Viele Fachleute kamen aus Westeuropa: die heutige Karl-Marx-Straße war früher die „Englische Straße“. Bis heute lebt die Stadt vom Eisen und der eisenverarbeitenden Industrie. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde von Katharina II. in Verbindung mit dem russisch-türkischen Krieg die Alexandro wer Kanonenfabrik gebaut. Neben Waffen wurden hier auch die meisten der berühmten Petersburger Gitter und Löwen hergestellt. Heute baut man im Alexandrow-Werk Bagger, Traktoren und Raupenschlepper für die Forstwirtschaft.
Am 21. März 1777 erhielt Petrosawodsk Stadtrechte und Wappen und wurde Ende des Jahrhunderts Gouvernementstadt. Der erste Gouverneur war hier 1784-1786 der russische Dichter G. Derschawin, Aufklärer und bedeutender Wegbereiter russischer Dichtung vor A. Puschkin. Er hatte Katharina II. eine Ode gewidmet, die sich ihrerseits mit dem Gouverneursposten erkenntlich zeigte.
Petrosawodsk ist einer der vielen russischen Städten, deren Grundriss nach aufklärerischen Prinzipien auf dem Reißbrett entstand. Das Zentrum der Stadt ist der Runde Platz mit kaisergelben und klassizistischen Bauten. Zwei Bronzelöwen bewachen das Portal zur Residenz des Gouverneurs. Vom Runden Platz führen strahlenförmig breite Prospekte in alle Himmelsrichtungen, zum Ufer des Onega-Sees fallen sie terrassenförmig ab.
Petrosawodsk war auch als Verbannungsort bekannt: einige Teilnehmer an dem Aufstand gegen den Zarismus 1825 („Dekabristen“), der Schriftsteller F. Glinka, der Dichter und Publizist W. Rajewskij und viele andere wurden hierher verbannt. Stalin setzte die Tradition der Zaren fort und schickte politische Gegner und Gefangene nach Karelien, das „kleine Sibirien“ vor der Haustür.
Das heutige Petrosawodsk ist das industrielle, kulturelle und wissenschaftliche Zentrum Kareliens. Metall-, Holz- und Fischverarbeitung sowie Schiffbau und Lebensmittelindustrie sich von wirtschaftlicher Bedeutung. Mehrere Hochschulen, Theater, Museen, ein Konservatorium hat die Stadt. Sehenswert sind in der Stadt die Sretenskij-Kirche mit einem dreigeschossigen Glockenturm (1780-1786) und die Peter- und Pauls-Kirche (1798). Auf keinen Fall versäumen sollte man das Peter-Denkmal in der Grünanlage am Hafen. Es war am 30. Mai 1872, dem 200sten Geburtstag Peters des Großen, am Runden Platz in der Stadt aufgestellt worden. In der Sowjetzeit musste es dem Lenin-Denkmal weichen.
Petrosawodsk ist Ausgangspunkt zu einer Fahrt nach Kishi, der Museums-Insel im Onega-See.
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