Ostern ist das wichtigste religiöse Fest der Orthodoxen Kirche, wichtiger sogar als Weihnachten, „Fest aller Feste“.
An diesem Tag feiern die Christen die Auferstehung Christi, die dadurch erlangte Befreiung der Menschen aus dem Teufelsreich und das ewige Leben.So lehrt es die russische orthodoxe Kirche; deshalb wird Ostern so schön und prächtig wie kein anderes Fest im Jahr gefeiert.
Ostern ist das wichtigste religiöse Fest der orthodoxen Kirche, wichtiger sogar als Weihnachten, „Fest aller Feste“. Denn alle Menschen in der Welt haben Geburtstag, nur einer ist von den Toten auferstanden. An diesem Tag feiern die Christen die Auferstehung Christi, die dadurch erlangte Befreiung der Menschen aus dem Teufelsreich und das ewige Leben. So lehrt es die russische orthodoxe Kirche, deshalb wird Ostern so schön und prächtig wie kein anderes Fest im Jahr gefeiert.
Das russische Wort für Ostern ist „paskha“ und wird vom jüdischen „Pessah“ abgeleitet. Der Herkunft des Wortes ist mit folgender Geschichte verbunden: Jesus war jüdischer Abstammung. Als er gekreuzigt wurde, wurde in Jerusalem das „Pessah-Fest“ gefeiert, das auch heute unter den Juden so heißt. Mit diesem Fest erinnern sich die Juden an ihre Zeit in Ägypten, wo sie als Sklaven arbeiten mussten. Moses wurde von Gott beauftragt, mit dem Volk aus Ägypten zu ziehen. Zuerst teilte Moses das Meer in zwei Teile und sie gelangten wohlbehalten ans andere Ufer. Danach wanderten sie vierzig Jahre durch die Wüste. Die Leute hatten sehr wenig zu essen. Beim „Passahmahl“ erinnern sich die Juden an ihre Flucht aus Ägypten, an die schlechten Zeiten und freuen sich, dass sie nun nicht mehr hungern müssen. So ähnlich ist das auch in der russischen Osternacht.
Vor Ostern beginnt die 48-tägige Fastenzeit. Aus der täglichen Ernährung verschwindet in der Fastenzeit nicht nur das Fleisch, sondern es verschwinden auch Eier, Milch und Fisch. Deshalb schmecken am Ostersonntag der Osterkuchen, bunt bemalte Eier und andere Leckereien besonders gut.
Auch in der Kirche ist es in dieser Zeit nicht alles so, wie es gewöhnlich üblich ist. Aus dem Gottesdienst verschwindet der Gesang, der Gottesdienst wird nur noch gelesen. Anstatt der mit Gold verzierten Kirchengewänder tragen die Geistlichen nur noch aschgraue oder schwarze Gewänder. Außer an ausgewählten Tagen werden in den Kirchen nicht mehr Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt. Die Geistlichen büßen das Recht ein, Eheschließungen zu segnen.
Der Gottesdienst am Abend vor Ostersonntag ist der wichtigste des ganzen Jahres und dauert mehrere Stunden. Kurz vor Mitternacht verkündet das feierliche Glockenspiel den Beginn des großen Festes. Vom Altar ertönt dazu der Gesang der Geistlichen. Dann verlassen sie den Altar, in hellen Gewändern gekleidet, mit Kreuz, brennenden Kerzen und duftenden Gefäßen in den Händen. Der Priester tritt mit einer großen Kerze in der Hand in die versammelten Reihen und begrüßt die Gläubigen mit dem dreimaligen Ausruf "Christi ist auferstanden", worauf die Volksmenge ihm im Chor "Wahrhaft auferstanden" antwortet.
Danach beginnt die feierliche Prozession. Alle Menschen in der Kirche schließen sich an und gehen mit dem Geistlichen einmal um die Kirche – entgegen dem Uhrzeigersinn. Nach dem Kreuzgang wird der Gottesdienst fortgesetzt. Am Ende des Gottesdienstes küssen die Gläubigen das Kreuz in den Händen des Priesters und wechseln Küsse mit den anderen Gläubigen. Viele lassen sich vom Priester den mitgebrachten Osterkuchen, bemalte Ostereier und andere Lebensmittel segnen, die nach dem mehrstündigen Gottesdienst zu Hause als Teil einer üppigen Mahlzeit gegessen werden. Gegen vier Uhr nachts ist der Gottesdienst dann zu Ende. Da es in den Kirchen keine Bänke gibt und der Gottesdienst sehr lange dauert, können Kinder und Erwachsene kommen und gehen, wann immer sie wollen.
Das Osterfest leitet die Osterwoche ein. Die heilige Pforte zum Altar bleibt Tag und Nacht geöffnet, was das geöffnete Reich des auferstandenen Herrn symbolisieren soll. An jedem Tag wird ein fast ebenso feierlicher Gottesdienst wie in der Nacht zu Ostern zelebriert. Nun werden auch wieder Eheschließungen gesegnet, man darf wieder Fleisch und andere Lebensmittel essen, die man sich in der Fastenzeit versagt hatte.
Ostern ist in Russland mehr als eine kirchliche Feier und ist mit einer ganzen Reihe an Traditionen und Bräuchen verbunden. Während man in Deutschland Ostereier sucht, die der Osterhase im Garten versteckt hat, kennt man in Russland diese Tradition nicht. Russen sowie alles Christen feiern Ostern ganz anders und zu einer anderen Zeit als z.B. die Katholiken.
Viele Menschen in Russland gehen wieder in die Kirche und nehmen an der feierlichen Prozession des Heiligen Lichts teil. Für viele Russen ist Ostern ein frohes Fest im Zeichen der Familie mit traditionellen Köstlichkeiten: Kulitsch, traditioneller Osterkuchen, spezieller Quarkkuchen Paskha, farbige Eier und viele andere Leckereien.
Gefärbte Eier sind ein internationales Ostersymbol. In Russland schrieb man in Kirchen geweihten Eiern magische Kräfte zu und behielt als Glücksbringer ein ganzes Jahr lang. Traditionell werden Eier zu Ostern in Russland vorwiegend rot gefärbt. Natürlich kann man auch andere Farben nehmen. Oft werden Eier einfach in Zwiebelschalegekocht. Das Abreiben mit einem Öllappen bringt die Eier wunderbar zum Glänzen!
Am Ostersonntag gehen viele Familien zum Friedhof und besuchen die Gräber ihrer Verwandten. Viele bleiben aber zu Hause und genießen das üppige Essen. An diesem Tag begrüßt man mit „Chrisstoss wasskrjess“ (Christus ist auferstanden) und antwortet: „Woisstinu wasskrjess!“ (Wahrhaft auferstanden) und küsst einander dreimal auf die Wangen. So was, wie "Frohe Ostern!" werden Sie kaum hören.
In Russland und Griechenland feiert man Ostern auch am ersten Sonntag nach dem Vollmond im Frühling. Trotzdem sind die Termine für das orthodoxe Osterfest nicht dieselben wie die Termine für das katholische Osterfest. Der Grund dafür ist, dass man in Russland und Griechenland das Datum für Ostern nicht nach dem gregorianischen Kalender sondern nach dem julianischen Kalender berechnet, deshalb fällt das Fest hier meist in den April/ Mai.
Manchmal können die Termine für das orthodoxe und das katholische Osterfest bis zu 5 Wochen auseinander liegen.
Im Jahr 2025 wird das Osterfest im Westen und Osten nicht am selben Tag gefeiert.
Jahr | Ostersonntag in der westlichen Kirche | Ostersonntag in der Orthodoxen Ost-Kirche |
2024 | 31. Maerz | 05. Mai |
2025 | 20. April | 20. April |
2026 | 05. April | 12. April |
Zu Ostern werden nicht nur bemalte Hühnereier sondern auch Schmuckeier aus Porzellan, Edelmetall oder Bergkristall geschenkt. Die Tradition geht auf den russischen Goldschmied und Hofjuwelier Peter Carl Fabergé(1846-1920) zurück. 1885 fertigte er das erste Osterei für die Zarenfamilie. So wurde es zur Tradition, jedes Jahr ein neues Kunstwerk aus Juwelen und Edelsteinen zu entwerfen. Neben Russland und Griechenland feiert man auch in Rumänien, Bulgarien und auf Zypern orthodoxe Ostern. Auch in Berlin, Amsterdam und Wien gibt es übrigens die orthodoxe Gemeinde.
Die wichtigste Ostermesse in St. Petersburg findet in der Kasaner-Kathedrale statt. Ostergottesdienste in anderen Kirchen und Kathedralen in Sankt Petersburg folgen demselben Muster.
Zu Ostern grüßen sich die meisten Russen mit den Worten "Che-We" (XB). Auch Kirchen und das russische Ostergebäck werden mit den Buchstaben XB verziert. Die kyrillischen Buchstaben XB ist Abkürzung und kommt aus dem Kirchenslawischen. XB steht für "Christus woskres" (Kirchenslawisch: "Христос воскресе") – was so viel bedeutet wie "Christus ist Auferstanden."
Es lohnt sich, diesen Teil Russlands, der größer als jedes andere Land der Erde ist, einmal zu besuchen.
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